Donnerstag, 7. September 2017

TransAlpineRun 2017 - von Samnaun nach Scuol

Wohooo, wir befinden uns schon in der zweiten Hälfte, "noch 2x Marathon und nach Hause laufen", wie Cathleen - eine Personaltrainerin aus Zwickau - zu mir sagte.

Aber "WIR" ist gut. Ich habe hier ja den körperlich deutlich entspannteren Auftrag. Dafür war ich mental heute mal kurz am Limit.

Mein Tag startete eigentlich recht gut, diesmal wieder mit einem gemeinsamen Frühstück um 6.30 Uhr. In der Unterkunft waren einige der andern Läufer mit vor Ort, so dass es bereits dort rege Gespräche über den Lauf und die bevorstehende Etappe gab.

Die doch sehr milden Temperaturen machten das Warten zwischen allmorgendlichem Checkin, zur Kontrolle der Pflichtausrüstung, und dem Startschuss 8 Uhr ziemlich angenehm.
Aufgrund ihrer starken Leistung vom Vortag, ging es heute aus Block B los. Anne war das zwar ziemlich suspekt - ja so ist das, wenn man den eigenen Körper unterschätzt - ändert ja am eigenen Laufen nichts.

Nachdem die beiden ihren Lauf angetreten hatten, machte ich mich zurück ins Hotel und wollte eigentlich etwas am Rechner arbeiten. Blöderweise hatte ich die unterschiedlichen Steckerarten nicht bedacht. Die Steckdose war mit dem Ladekabel leider nicht kompatibel.
Dann also nur das Wichtigste und dann Sachen packen, Auto beladen und auf zum Zielort.

Das ich Serpentinnen fahren muss war mir ja klar, dass es auf rückwärts berghoch hinauslaufen würde, da noch nicht.

Aber von vorn: Ich fuhr also artig meinem Navi folgend durch die Bergstraße, ab und zu gab es eine ampelgeregelte Baustelle, ansonsten alles gut. Irgendwann tauchte ein Tunnel vor mir auf, in welchen ich zügig hineinfuhr, um ziemlich abrupt abzubremsen.
Es war mit Sicherheit eine optische Täuschung, ob der Dunkelkeit, aber ich dachte echt im nächstenMoment fahr ich gegen die Wand und die Fahrband wäre einspurig geworden.
Mein Verstand sagte "Blödsinn" und so fuhr ich weiter. Mit 20 oder 30 km/h schlich ich um die Kurve und fühlte mich trotz Fernlicht wie in einer Höhle.
Nach weiteren 10 Metern bekam ich dann Gott-sei-Dank auch noch die Erleuchtung vielleicht mal die Sonnenbrille abzusetzen...oh Mann. Da war der Tunnel aber auch schon fast vorbei und es gab wieder Licht. Naja, für die folgenden 3 dieser Tunnel war ich ja nun vorbereitet.

Und dann kam sie, DIE Baustelle. Von Weitem wies bereits ein Schild daraufhin, dass die Ampelschaltung schonmal gerne 10 Minuten dauern kann. Nicht schlimm, ich war ja beizeiten losgefahren.
Irgendwann kam gelb - grün - blinkend gelb. Motor an und los. Laut allen anderen Baustellen und Durchfahrten bedeutet diese Signal-Kombination "Fahren, aber Obacht".
Gute 100 - 150 m war ich gefahren, da tauchten vor mir zwei grelle Scheinwerfer eines LKWs auf. Wahhhhhhhhhhhhhhhhh!
Viele Optionen gab es ja nicht. Rückwärtsgang und den Weg wieder zurück. Warum das für mich so grusselig war? Weil ich alles mit Tells Auto fahre, dieses einige Zentimeter länger als meins ist und dafür (im Gegensatz zu meinem) keinerlei Pieps von sich gibt.
Oben angekommen war die Ampel wieder rot. Occccccchhhhhhhh nöööööööö.
Ein netter Bauarbeiter erklärte mir dann, dass das eben offenbar eine Fehlfunktion war und so wartete ich weitere 15 Minuten, um beim folgenden gelben Blinken bettend den zweiten Versuch anzutreten.

Zurück zu den beiden Verrückten: Mit einer unglaublichen Zeit von 6 Stunden und 36 Minuten kamen sie als 10. Team ihrer Kategorie ins Ziel. Ihr seid der Hammer! Ganz starke Leistung, Anne!

Abendessen gab es erneut oben auf dem Berg, bei einer fantastischen Aussicht!

Und die Masse an Individualfinishern, die auch heute wieder einliefen, lässt erahnen, dass sich die Teilnehmerzahl noch einmal drastisch reduziert hat.
Ist eben auch schon der 5.Tag in Folge über Stock und Stein, durch Schnee und Matsch bei jeder Wetterlage. Da werden die Physios morgen früh jede Menge zu tun haben.

Anne und Tell geht es hingegen, der Beanspruchung entsprechend, prima. Damit das so bleibt, liegen sie jetzt auch schon im Bett. Regeneriert gut ihr zwei.

Lasst uns zusammen die Daumen drücken, für die letzten 2 Tage mit knapp 75 km.

Keep on running!

Wir lesen und, Eure Mandy









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