Freitag, 8. September 2017

TransAlpineRun 2017 - von Scuol nach Prad

Das war doch mal ein Tag nach meinem Geschmack.
Die Frühstückszeit ist generell nicht so meins, mit 6.30 Uhr. Dafür lies sich dieses wirklich sehen. Hätte man bei dem Zustand der Unterkunft so gar nicht erwartet.

Gut gestärkt ging es diesmal dann den Kilometer zu Fuß durch die Gassen von Scuol zum Startfeld.
Ich hatte meine Laufsachen ebenfalls angezogen, um heute mal die ersten paar Kilometer der Original-Strecke abzulaufen.
Bei gerade mal 6 Grad überbrückte ich das Warten bis zum Startschuss mit Hüpfen und Springen und vorallem mit Kopfschütteln über den körperlichen Zustand einiger Teilnehmer, die heute tatsächlich wieder am Start standen.
Keine Ahnung, in welcher Menge bei solchen Läufen Hormone ausgeschüttet werden, aber das war teilweise definitiv grenzwertig.

Aus Gesprächen und auch den Gesichtern, sowie dem unrunden Gangbild konnte  man die Beschwerden bzw. Schmerzen erahnen. Wie da ein Lauf über 44 km bergauf, vorallem aber eben auch bergab drin sein sollte - ich weiß es nicht.
Mein Trainerherz fand das gar nicht lustig!

Umso mehr beeindruckt mich jedesmal auf's Neue Tells und vorallem Annes Form. Für sie ist es ja der allererste TransAlpineRun. Die beiden sind körperlich fit, Tell mental sowieso.
Anne hatte heute morgen etwas mit Müdigkeit zu kämpfen und war irgendwie voller negativer Gedanken. Sie wäre am liebsten ins Bett zurückgeklettert. Hmmm - die weibliche Psyche eben.

...und dann ging es auch schon los.

Wie vorgenommen, trete ich meine Laufrunde an, nachdem alle Läufer und auch die Fähncheneinsammler weit außer Sichtweite sind. Mein erstes Ziel: Laufen bis die Füße wieder warm sind, danach die Hände und dann bis ich die Fähncheneinsammler erreicht habe. Yeahhh, da war ich doch tatsächlich schon 40 Minuten - hoch und tief - unterwegs und konnte zufrieden den Rückweg antreten.
Nach guten 85 Minuten, mit 3 kurzen Fotostopps, war ich wieder am Hotel. Zeitlich gesehen war das meine längste Runde überhaupt bisher. Zumindest soweit ich mich bewusst daran erinnern kann.
Beschwingt sprang ich unter die Dusche, ergatterte davor noch schnell die Telefonnummer der Physiotherapeuten, welche im selben Hotel schliefen.
Für Tell und Anne heute Nachmittag eine Massage zu organisieren, sollte diesmal also deutlich einfacher sein, als die letzten Male.

Sachen packen, Auto beladen und dann ab - diesmal an die Strecke. Die dritte Verpflegungsstation (V2) war gut erreichbar und auch zeitlich sollte es klappen, dass ich die beiden dort schonmal abpassen könnte.

Mit der Zeit mit der mein Team dort eintraf, war bereits abzusehen, dass Annes Bedenken absolut unbegründet waren. An V1 waren sie noch auf Platz 129, an V3 kamen sie als 95. Team an.
9 Kilometer noch zu laufen - das wird wieder großartig.

Ich sprang also zurück ins Auto und fuhr weiter zum Zielort Prad.
Und wie bereits erahnt, liefen sie mit einer meeeega-Zeit von 6 Stunden und 20 Minuten ein.
Die Sonne strahlte, das alkoholfreie Bier schmeckte, die Massage war terminiert - so soll es sein!

Mein Kopfschütteln vom morgens stellte sich auch in der Zielarena wieder ein. Laut Aussage der Medical-Crew haben sie keinerlei Schmerzmittel oder ähnliches mehr dabei. Alles aufgebraucht!!!!!

Nach der Massage fuhren wir gemeinsam zur Unterkunft, welche bereits in Sulden, also am finalen Zielort gebucht war bzw. ist.
Da es Anne als Beifahrer genauso geht wie mir, beim Serpentinnen fahren 🤢🤢🤢, entschied sie sich gegen die Pastaparty und ich fuhr mit Tell alleine.

Die ist mit der Siegerehrung der Tagessieger und den anschließenden Bildern des Tages wirklich immer richtig toll. Ich denke aber, die kommenden Wochen werden Eierteigwaren noch seltener auf meinem Speiseplan stehen als ohnehin schon.

Jetzt aber wieder schnell ins Bett, der morgige Start wurde aufgrund der erwarteten Wetterlagen auf 7 Uhr vorverlegt. Dass heißt auch ich muss wieder kurz nach 5 mit raus.

Schlaft dann gut, wir lesen uns morgen nach dem Zieleinlauf!

Keep on running!

Eure Mandy






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